Marktplatz

Der Marktplatz ist der Mittelpunkt des Ortes und ist umgeben von schönen Fachwerkhäusern. Einige davon mit einer besonderen Geschichte und Architektur sollen erwähnt werden.  Die Bäckerei Zobel entstand um 1750 als Bauerngehöft durch einen Lorenz Zobel. Durch viele An – und Umbauten entstand ein schönes Anwesen im Fachwerkstil. Später wurde eine Bäckerei eingerichtet, die heute noch in Betrieb ist. Aus der Familie erlernten mehrere das Bäckerhandwerk. Das sich anschließende Geschäftshaus im Fachwerkstil wurde um 1800 von Philipp Dittmar gegründet. Sein Schwiegersohn, Anton Mittermüller, der aus Bayern nach Dermbach kam, führte das Geschäft weiter. Sein Sohn, Dr. Eugen Mittermüller, wurde ein bekannter Anwalt. Später wechselte es häufig den Besitzer. Seit der Wende wird es als Sonnenstudio genutzt.  Auf der rechten Seite begrenzt ein gut erhaltenes Fachwerkhaus, das zu einem Bauerngehöft gehört, den Marktplatz. Es wurde 1725 von Adam Gerstung gegründet. Später übernahm es Christoph Göpfert. Der Sohn Richard nahm als Soldat an der Niederschlagung des Boxeraufstandes in China teil. Das Anwesen ist noch heute im Besitz der Familie.                                                            In der Mitte des Platzes wurde 1878 zu Ehren des Großherzoges von Sachsen Weimar Eisenach ein Brunnen aus Gusseisen im neugotischen Stil errichtet.  Der vorherige Brunnen war in Sandstein erbaut und ging auf das Jahr 1756 zurück. Damals erbaute man 5 Brunnen, die durch eine Hohlröhrenleitung mit Wasser versorgt wurden.                                                                                                  Das Backhaus, das heute noch genutzt wird, entstand um 1680. Es wurde als Brau – und Backhaus genutzt. Mit dem Entstehen der Brauereien verlor das Brauhaus seine Bedeutung.

Museum Dermbach

Das Museum wurde 1932 von heimatkundlich interessierten Bürgern gegründet und war in einigen Räumen des Schlosses untergebracht. Führend dabei war der Lehrer Felsch. Nach dem Krieg wurden die Bestände ausgelagert und erst 1959 konnte in einer alten Villa in der Bahnhofstraße wieder ein Museum eingerichtet werden. Heute befindet es sich im ehemaligen Gemeindeamt, einem schmucken Fachwerkhaus und macht die Besucher mit der Kultur- und Sozialgeschichte der thüringischen Rhön bekannt, zeigt Holzschnitzereien und die Korkschneiderei - eine Besonderheit Dermbachs bis 1990. Die Attraktion der Ausstellung ist ein schwerer verschließbarer Eichenkasten, der dem legendären Rhönpaulus , einem Räuber des 18. Jahrhunderts, als Gefängnis vor seiner Hinrichtung am Galgen diente. Im Museum befindet sich auch die Gästeinformation.

Amtshaus

Im Jahr 1547 erreichte die Reformation Dermbach. Vorausgegangen war, dass Georg Ernst von Henneberg in seiner Grafschaft den neuen Glauben einführte und den reformierten Theologen Dr. Forster nach Dermbach schickte, der den katholischen Pfarrer absetzte. Somit hatte sich das Amt Fischberg dem neuen Glauben zugewandt. Nur die Dörfer Zella, Föhlritz und Steinberg blieben katholisch, da sie der Propstei Zella unterstanden. Durch den schmalkaldischen Bund und den folgenden Krieg kam es zur Glaubensspaltung im Deutschen Reich.                                                                                                                                    In der Folge brach 1622 der 30 - jährige Krieg aus. Plündernd und mordend zogen die feindlichen Heere durch die Rhön. Viele Dörfer wurden verwüstet oder ganz ausgelöscht. So Oberwiesenthal, Oberglattbach, Teimech, Stege, Hummersheim und Almars. Zum Kriegsende 1648 hatte die Rhön nur noch 30 Prozent ihrer Bevölkerung, in Dermbach lebten nur noch 8 Familien und der Viehbestand war um 85 Prozent zurückgegangen. Nach dem Krieg breitete sich in den Dörfern eine Verwahrlosung aus, hinzu kamen Wetterkatastrophen und in der Folge Hungersnöte. Nun suchte man nach Ursachen. Als Schuldige mussten nun Frauen herhalten, die als Hexen verfolgt und hingerichtet wurden. Allein vier Frauen wurden in Dermbach zwischen 1676 und 1681 auf dem Scheiterhaufen am Kleinsteinigt verbrannt.                                                                                         

Im Jahr 1583 starb das Grafengeschlecht der Henneberger aus und in der Erbfolge ging die Grafschaft an die sächsischen Herzöge, so auch das Amt Fischberg – Dermbach. Mit dem Niedergang der Burg Fischberg ging die Verwaltung des Amtes Fischberg – Dermbach in die Merlinsburg nach Kaltennordheim. Nach deren Zerstörung kam der Amtssitz wieder nach Dermbach.  Nach den Wirren des 30-jährigen Krieges begann man mit dem Bau eines Amtshauses, das 1674 fertiggestellt war.