Sächsischer Hof

Die Anfänge des „Sächsischen Hofes“ gehen auf das Jahr 1623 zurück, als der 30 – jährige Krieg in der Region wütete. Damals entstand ein einstöckiges Fachwerkhaus, das aus Schankstube, Unterkunft für den Wirt und Nebengelass bestand. Das Gasthaus befand sich am Rand des Ortes und hatte einen Vorplatz, an dem die Hauptwege vorbeiführten. Als das Amt Dermbach 1815 dem Herzogtum Sachsen – Weimar – Eisenach zugeordnet wurde, bekam das Gasthaus seinen Namen „Sächsischer Hof".                                                                                                                      

Als der Fremdenverkehr in die Rhön einzog und Dermbach Luftkurort wurde, erlangte der „Sächsische Hof“ internationale Bedeutung. Grund war, dass wohlhabende Engländer, die dem Fliegenfischen verbunden waren, die Felda als fischreiches Gewässer entdeckten und sich in Dermbach niederließen. Der „Sächsische Hof“ entwickelte sich nun zum Sportanglerhotel mit einer eigenen Fischzucht. Über Jahrzehnte kamen wohlhabende Gäste aus England, Holland und Australien, um in der Felda zu angeln. Unter ihnen war auch der bekannte Schriftsteller Ernest Hemingway.                                                                                                                                            

Durch Aufstocken und weitere Baumaßnahmen innen und außen entwickelte sich der „Sächsische Hof“ zu einem modernen Hotel. Ergänzt wurde das Projekt durch einen Pachtvertrag für die Felda und das Errichten eines Fischhauses zur Aufzucht der Forellen. Diese positive Entwicklung endete 1945, als die thüringische Rhön sowjetische Besatzungszone zugeordnet wurde und die internationalen Gäste ausblieben.                                                                                                             

Die Gründerfamilie Steinhauer führte das Hotel bis Anfang der siebziger Jahre und gab dann aus wirtschaftlichen Gründen auf. Die Pächterfamilie König übernahm nun das Haus und mit viel Einsatz ging es wieder bergauf und der „Sächsische Hof“ wurde ein angesehenes Hotel mit einer guten Gastronomie.  Mit der Wende stellten die Nachkommen der Familie Steinhauer einen Rückübertragungsantrag und die Familie König musste 1993 das Haus verlassen. Die neuen Inhaber waren nicht in der Lage, ein tragfähiges Konzept für das Haus zu erstellen. Im Jahr 2002 wurde das Haus an den dubiosen Geschäftsmann Renz verkauft, der nicht in der Lage war, es zu führen. Es folgten der Leerstand und der Verfall des Hauses.                                                                                                                                                                                                2007 begann ein langwieriger schwieriger Wiederaufbau. Im Jahr 2012 waren die Bauarbeiten abgeschlossen und das Hotel war moderner und größer wiedererstanden.                                                                                                                                         

Sparkasse

Im Jahr 1832 erhielt das Amt Dermbach vom Großherzog Karl August die Genehmigung eine Sparkasse zu gründen. Zunächst war die Sparkasse im alten Amtshaus untergebracht. Somit war Dermbach neben Eisenach der einzige Ort, der im südlichen Teil des Großherzogtums Sachsen – Weimar – Eisenach über eine Sparkasse verfügte. Die Einrichtung entwickelte sich gut, so dass schon 1843 über1000 Sparer mit Einlagen von 72858 Reichsmark registriert waren.                                                   

Die positive Entwicklung hielt an und so konnte man 1862 auf dem Hauck ein neues stattliches Gebäude errichten. Mit den Überschüssen wurde der Bau einer Wasserleitung und eines Armenhauses unterstützt. Über Jahre war die Sparkasse für die Bevölkerung und das Gewerbe ein verlässlicher Partner. Im Jahr 1950 verlor sie die Eigenständigkeit und wurde der neugegründeten Kreissparkasse Bad Salzungen unterstellt. Das änderte sich wieder 1995, als die Fusion mit der neu gegründeten Wartburgsparkasse erfolgte.                                                                                                                                                   

Apotheke

Die Apotheke ist ein ansprechender Fachwerkbau mit Walmdach, der durch seine Lage besonders zur Geltung kommt. Das Gebäude entstand 1802 durch den Geisaer Arzt Adolf Kaiser, der es nach der Fertigstellung auch bewohnte. Nach Umbauarbeiten 1835 wurde es als Apotheke eingerichtet. Unter dem Apotheker Johann Ziegler bekam das Haus 1855 den Titel „Amtsapotheke“. Dieses von Großherzog Karl Friedrich von Weimar verliehene Privileg gab der Apotheke eine führende Stellung unter den pharmazeutischen Einrichtungen des 4. Verwaltungsbezirkes.                                                                                      

1880 übernahm der Apotheker Ferdinand Keller die Apotheke, die sein Sohn Ernst Keller bis 1963 führte. Ferdinand und Ernst Keller waren Kenner und Förderer der Rhöner Heimatgeschichte. Sie entdeckten in der Dermbacher Region mehrere bronzezeitliche Hügelgräber, legten sie frei und schufen eine wertvolle Sammlung von heimatgeschichtlichen Gegenständen. Nachdem Ernst Keller 1963 verstarb, ging seine Sammlung an das Museum für Frühgeschichte in Weimar und das Heimatmuseum Dermbach. Sein Anwesen vermachte er im Rahmen der Keller – Stiftung der Gemeinde Dermbach. Nach der Wende übernahm die Apothekerfamilie Fischer das Anwesen und führt die Apotheke bis heute